Reisebericht Albanien
Aufstrebendes Albanien
Albanien ist in aller Munde und wird als neue Trenddestination gehandelt. Besucher entdecken ein junges Land mit grosser Gastfreundschaft.
Auf dem Skanderbeg-Platz mitten in Tirana kommt alles zusammen. Hier enden mehrere grossen Strassen, hier kreuzen sich die Wege von Schülern, jungen Müttern und Geschäftsleuten und hier steht der Nationalheld Skanderbeg hoch zu Ross, den Blick in die Ferne gerichtet. Der riesige Platz im Herzen der Hauptstadt hat sein Gesicht im Laufe der bewegten Geschichte Albaniens mehrfach verändert. Zuletzt 2017, seither ist er autofrei und Fussgänger spazieren über die Steine am Boden, die aus den verschiedenen Regionen des Landes stammen. Die Stadt ist stolz auf ihren preisgekrönten Platz, der Aufbruch symbolisiert, aber auch die verschiedenen Epochen der Vergangenheit spiegelt: hier stehen die Et’hem-Bey-Moschee, Gebäude aus der italienisch-faschistischen Zeit und Bauten im typisch kommunistischen Stil. Ein pulsierendes Potpourri, eine Stadt der Kontraste. «Wir leben Geschichte, Albanien verändert sich seit ein paar Jahren rasend schnell», drückt es ein Reiseleiter aus. Wie viele junge Albaner ist auch er aus dem Ausland zurückgekehrt mit dem Wunsch, zum Wandel beizutragen sowie der Hoffnung, dass es vorwärts geht mit seinem Land. Albanien hat eine der jüngsten Bevölkerungen Europas, die Einheimischen zeigen sich Besuchern gegenüber äusserst offen und interessiert und freuen sich, ihre Heimat vorzustellen und vor allem, sie in ein positives Licht zu rücken.
Berat oder «die Stadt der tausend Fenster» am Fluss Osum ist eine von drei Unesco-Welterbestätten Albaniens.
Touristisch hat Albanien äusserst viel zu bieten. Verschiedene Reiseveranstalter haben das Land ins Programm aufgenommen, Edelweiss fliegt neu zweimal wöchentlich nach Tirana. Bemerkenswert ist neben der reichen Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht, auch die vielfältige Natur mit wunderbaren Stränden an noch weitgehend unverbauter Küste sowie spektakulären Bergen und abgelegenen Tälern im Landesinnern. Es gibt uralte Dörfer, Kirchen und Moscheen zu entdecken, eine reiche Kultur und vor allem – eine sehr herzliche Gastfreundschaft.
Eine Reportage von Stefanie Schnelli, stellvertretende Chefredaktorin Apalis Verlag
Dieser Artikel erschien am 22.05.2019 im Reise Special am Sonntag